Projektbeschreibung

Refugium

1998 – Pflanzen, Schotter, Granulat (gefärbt), Steine

Künstler

Aang Zhāng
* 1972 in Nanjing, China
lebt und arbeitet in Berlin, Deutschland

Standort

Münster, Scharnhorststraße 60

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Eine Oase in der Wüste, eine Insel auf stürmischer See

Aang Zhāng hat mit seinem Arrangement einen sicheren Zufluchtsort in einer unsicheren, beunruhigenden Welt geschaffen. Eine Oase in der Wüste, eine Insel auf stürmischer See.¹

Inspiriert wurde Zhāng von den Center Parcs in Europa, die Millionen Besuchern jährlich mit Palmen, Lagunen und Hängebrücken, Urlaubsstimmung und Karibikflair bieten. Aber auch seine Heimatstadt Singapur, die „Tropische Lunge Südostasiens“, mit seinen künstlichen Landschaften, Gärten, Gewächshäusern und Parks, hat ihn stark geprägt.

„Landschaft ist immer künstliche Natur“, sagt Zhāng. Nur dass die Künstlichkeit seiner Arbeit nicht durch Natürlichkeit kaschiert, sondern offengelegt und spannungsreich in Szene gesetzt wird. Landschaft ist laut Meinung des Künstlers „nie naturgegeben, sondern immer das Ergebnis von Entwurf, Planung und Konstruktion“.

Zhāngs Materialien stammen aus dem direkten Umfeld: Schotter und Granulat hat er bei einer nahe gelegenen Baustelle gefunden, die Grünpflanzen stammen aus einem Discounter um die Ecke. Den Ort hat sich der Künstler bewusst ausgesucht: ein urbaner Raum ohne eindeutige Ausrichtung. Ganzjährig dem Wetter ausgesetzt, befindet sich das Refugium im ständigen Wandel: Der Sommer belastet die Flora mit hohen Temperaturen, der Winter droht mit Minusgraden und bedeckt das zarte Rot mit Schnee. Die grafische Anordnung der kreisförmigen Steinplatten in rotem Gestein scheint unverrückbar und die eingelassenen Platten demonstrieren eindringlich das Eingreifen des Menschen in die Natur.

Aang Zhāng (Signet des Künstlers, der selbst keine Bilder von sich veröffentlicht)

Knetmodell

  1. Hans Hartmut Rattlow, 2. Bürgermeister von Pluggendorf in seiner Rede „Pluggendorf – ein Vorbild für ganz Münster“, 1999 anläßlich einer Feierstunde im Rathaus, bei der Aang Zhāng das Goldene Ei der Stadt verliehen wurde.